Geschichte der Dorfkirche Batzlow

Die Geschichte der Batzlower Kirche reicht bis in das frühe 14. Jahrhundert zurück. Sie ist ein Feldsteinbau in Rechteckform mit gleichbreitem rechteckigem Turm. 
Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg erfolgte in den Jahren 1655 bis 1664 der Neuaufbau.
1712 brannte die Kirche teilweise ab und wurde bald wieder hergestellt.

1865 war eine Gesamtreparatur nötig, die aber nicht lange vorhielt. 1876 ist das Schiff bis auf die untersten Mauerwerksteile abgebrochen und von der Fa. Christoph in Wriezen neu erbaut worden. 

Nur der gedrungene Turm mit steilem Satteldach hatte noch die Fassung von 1712. Er besitzt je zwei doppelte Schallfenster nach Ost und West und je ein doppeltes nach Nord und Süd. Auch der Ostgiebel ist im 19. Jahrhundert neu aufgemauert worden und mit Blenden und Pfeilern gegliedert.

1945 erlitt das Gotteshaus von Batzlow schwere Kriegsschäden. Der Ostgiebel und der Turm hatten mehrere Artillerietreffer. Das Dach war zerstört, auch die Fenster. Durch Witterungseinfluss ging auch die Orgel verloren. In den 1950 und 1960er Jahren wurden alle Schäden am Bauwerk wieder repariert. Der obere Teil des Turmes erhielt dabei seine jetzige Gestalt mit dem etwas niedrigeren Walmdach. In ihm hingen ursprünglich drei spätmittelalterliche Glocken (15. Jh.), von denen die kleinste im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden musste. Die größte mit einem Durchmesser von 95 cm trägt am Hals eine Inschrift in gotischen Minuskeln: „o rex glorie, veni vum pace anno“. Auf dem Hals der zweiten Glocke von 73 cm Durchmesser steht zu lesen: „ ave + maria + gracia + plena + dominus + tecum.“

Der gemauerte Altar wird von einem Kreuz geschmückt. Links vom Altar (an der Nordwand) steht die hölzerne Kanzel, die aus dem 19. Jahrhundert stammt. Die Kirche hat eine Westempore, unter der sich die sogenannte Winterkirche befindet. Westempore und  Kirchengestühl entstanden ebenfalls im 19. Jahrhundert. Im Innern hat die Kirche eine flache Putzdecke.

Zur Ausstattung der Kirche gehören zwei silberne Altarleuchter mit der Inschrift: „ Zur Erinnerung an Kühne Leberecht Hugo von Barfuss, geb. d. 18. Juli 1811, gest. d. 23. Juli 1892.“

Die Batzlower Kirche besitzt eines der wertvollsten Kunstgüter im gesamten Kirchenkreis. Es handelt sich um ein Tafelbild mit einer Darstellung der Kreuzabnahme Christi ("Christus am Kreuz" - Red.). Es war eine Stiftung der Frau von Barfus an die Batzlower Kirche, und zwar als Gegenleistung für die Erlaubnis, den Säbel ihres als Kadett 1877 in Berlin verstorbenen Sohnes Hans Otto in der Kirche aufhängen zu dürfen. Das Ölbild wird dem niederländischen Maler Jan Mostaert (um 1475-1556) zugeschrieben, der es Anfang des 16. Jahrhunderts gemalt haben soll.

Das wertvolle Bild hatte die erheblichen Beschädigungen der Kirche überstanden und wurde Ende der 1940er Jahre als gefährdetes Kulturgut von der Berliner Volkspolizei sichergestellt.   

1950 kam es leihweise in das Oderlandmuseum, auf dessen Kosten es restauriert wurde. 1971 erhielt die Kirchengemeinde Batzlow ihr Bild wieder zurück. Seitdem hing es im Pfarrhaus in Reichenow.
Nach dem Weggang von Pfarrer Neumann hängte man das Bild wieder in die Kirche, wo es stark diebstahlsgefährdet und auch aus konservatorischen Gründen nicht gut geschützt war. Im Jahre 2000 beschloss der Gemeindekirchenrat, das Kunstwerk als Dauerleihgabe erneut im Oderlandmuseum zu deponieren. Damit die Gemeinde nicht ganz auf das Andachtsbild verzichten muss, wurde in der Batzlower Kirche eine originalgetreue Kopie aufgehängt.

(Dr. R. Schmook)

Im Jahr 2023 begannen Arbeiten zur Grundsanierung der Kirche. Sie sollen im Jahr 2028 abgeschlossen werden.
Im April 2024 kührte der Förderkreis "Alte Kirchen Berlin - Brandenburg" e.V. die Batzlower Kirche zur "Dorfkirche des Monats".

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